Lara wurde vor einem Monat 1 Jahr alt. Wie würdest du dieses letzte Jahr für dich zusammenfassen? Wie war’s?
Es war schnell vorbei! Ich hab eigentlich nicht fassen können, dass sie jetzt schon 1 Jahr geworden ist. Es ist irrsinnig schnell gegangen, plötzlich war ein Jahr vorbei. Ich weiß gar nicht mehr was da alles passiert ist. Die Zeit ist gerast!
Was hat sich für dich verändert seit Lara auf der Welt ist? Wie sehr hat sich dein Leben durch sie verändert?
Ich habe nicht großartig das Gefühl, dass sich so rasend viel verändert hat. Sie ist natürlich jetzt da und ich muss schauen, dass es ihr gut geht, aber sonst läuft es dahin wie davor auch. Für mich persönlich ist es nicht so anders, außer dass ich aufmerksamer auf meine Umgebung bin. Sie kommt ja schon überall hin und räumt alles ab, vor allem die Sachen, die sie nicht haben darf. Allerdings habe ich gelernt, dass ich mit wesentlich weniger Schlaf auskomme, als ich gedacht hätte! So 12 Stunden Schlaf waren früher schon nett.
Du warst 26 als Lara auf die Welt kam. Das ist heutzutage ja eher früh und du zählst damit sicherlich zu den Jung-Mamis. Die meisten deiner Freundinnen sind noch nicht Mutter. Wie empfindest du das?
Im meinem Freundeskreis hat noch niemand Kinder. Es wollen alle natürlich zuerst Karriere machen, wollen sich was aufbauen und erst Kinder bekommen, wenn sie eine gewisse Sicherheit haben. Viele wollen wahrscheinlich noch „leben“, was ich immer so blöd finde. Ich habe jetzt ein Kind und ich „lebe“ ja trotzdem. Ich muss auch nicht bis 60 warten, bis ich wieder Sachen für mich machen kann. Ich kann eben dann schon mit 35 wieder mehr für mich machen. Aber ja, man fühlt sich schon sehr jung. Als wir im Krankenhaus waren, um uns alles anzuschauen, haben wir uns gefühlt, als würden wir aus dem Kindergarten kommen. Das war schon ein bisschen skurril. Es waren einfach alle älter als wir. Die Frauen so zwischen 35 und 45, und die Männer sicher bis 60. Es war interessant zu sehen, wie sich das Kinderkriegen altersmäßig nach hinten verschiebt. Ich wollte immer relativ jung Mutter werden. Früher habe ich immer gesagt, so jung wie meine Mama, die war 22. Das ging sich dann aber doch nicht aus. Aber ich bin froh, dass ich das vor 30 mit dem ersten Kind hinbekommen habe. Irgendwann wollen wir dann noch ein zweites. Ich musste meinen Mann zwar ein bisschen überreden, der wäre schon mit einem Kind zufrieden gewesen. Aber ich bin ein Geschwisterkind, habe einen Bruder und eine Schwester und möchte, dass mein Kind auch ein Geschwisterkind wird. Sie soll nicht ganz alleine sein und nur mich als Beschäftigung haben. Da ja nicht so viele Bekannte Kinder haben, ist es für sie immer ein toller Augenblick, wenn wir am Spielplatz gehen und im ersten Moment schaut sie einfach nur ganz fasziniert, was da alles los ist.
Wie war der Start ins Mama-Sein für dich? 24h am Tag non-stop für jemanden da zu sein, hast du dich da gleich hineingefunden? Wie waren deine Gefühle?
Ich hatte schon einen ziemlichen Babyblues. Ungefähr neun Tage nachdem ich aus dem Spital nach Hause kam, habe ich mich komplett überfordert gefühlt. Ich dachte Oh Gott irgendwie bin ich doch gedanklich noch selbst ein Kind und jetzt hab ich ein Kind, wie mach ich das überhaupt und was will sie denn jetzt?! Da ist mir erst bewusst geworden, was jetzt eigentlich los ist. Es war auch nicht immer leicht für mich zu erkennen, was Lara eigentlich will, warum sie gerade weint. Im Nachhinein betrachtet war es ganz witzig, ich bin wie ein aufgescheuchtes Huhn herumgerannt. Ich habe mich echt reinfinden müssen, es war nicht so einfach, im Gegenteil eher kompliziert. Vielleicht auch weil ich selbst ein bisschen kompliziert bin, also alles doppelt kompliziert. Wenn ich gar nicht mehr gewusst habe, was ich tun sollte, habe ich meine Mutter angerufen, die dann zum Glück gekommen ist. Dann war alles wieder gut. Lara hatte immer wieder furchtbare Bauchweh und irgendwann verzweifelt man dann, wenn man nur mehr angeschrien wird. Zu meiner Mutter, die zum Glück auch noch ganz nah wohnt habe ich ein gutes und sehr entspanntes Verhältnis. Sie konnte dann immer schnell vorbeikommen, wenn ich Hilfe gebraucht habe. Lara liebt sie heiß und sie ist auch nur auf der Oma, wenn wir bei ihr sind. Am Anfang war ich ein bisschen eifersüchtig, aber jetzt habe ich den Vorteil erkannt und finde es herrlich. Nur ja nicht einmischen und die beiden einfach lassen! Ans Aufstehen in der Nacht habe ich mich eigentlich sehr schnell gewöhnt, ich habe dann einfach mit ihr mitgeschlafen, wenn sie untertags geschlafen hat. Beim ersten Kind hat man halt noch diesen Luxus, beim zweiten geht das dann nicht mehr, wenn man sich auch noch ums erste Kind kümmern muss. Mein Mann hilft mir am Wochenende sehr viel, da kann ich dann Samstag oder Sonntag richtig ausschlafen. Er steht dann mit Lara auf, geht mit ihr spazieren oder Ball spielen. Das macht ihm auch Spaß.
Wie ging es dir in der Schwangerschaft?
Eigentlich ging es mir sehr gut, ich hatte weder Übelkeit noch Schmerzen oder fürchterlich geschwollene Füße. Am Schluss war ich natürlich ungeduldig, weil Lara erst nach dem Termin kam und ich dann auch nicht mehr wollte. Es war schon mühsam, sich die Socken anzuziehen und meinen Mann wollte ich das nicht bitten. Sonst ging es mir durchwegs gut. Ich habe fürchterlicherweise rasend viel zugenommen und es auch noch nicht abgenommen, aber ich bin bald dort wo ich sein will. Ich mache aber auch eigentlich nichts dafür. Ich esse weniger Süßigkeiten und weniger Chips und trinke hauptsächlich Wasser. Manchmal sündige ich und trinke ein bißchen Cola und esse einmal am Tag was Süßes. In der Schwangerschaft habe ich aber jeden Tag Schokolade essen müssen! Sonst war ich so grantig, dass es kaum zu ertragen war.
Lara kam 1 Woche nach dem errechneten Termin. Du hast dann einen Hebammentrick angewendet, um die Wehen auszulösen. Was war das?
Ich war am Tag des Termins im Goldenen Kreuz, das Spital in dem ich entbunden habe, und habe gefragt, was ich denn machen kann, damit sie jetzt endlich kommt. Die Hebamme meinte, ich solle mir wenn sie noch ein paar Tage drüber wäre, ein Bad einlassen mit Mandelöl und zwei, drei Tropfen Nelkenöl. Mit dem Nelkenöl hab ich’s vielleicht ein bißchen übertrieben, ich hab danach sehr schlimm nach Nelken gerochen. Es war auch nicht das angenehmste Bad, es hat am ganzen Körper geprickelt. Aber gewirkt hat es auf jeden Fall, die Fruchtblase ist dann ziemlich bald nach dem Bad geplatzt. So gesehen war es ein guter Tipp.
Was hast du an Beautyprodukten verwendet, um Schwangerschaftstreifen zu verhindern?
Ich habe zuerst Freiöl verwendet, das hat mir meine Mutter empfohlen, die es selbst verwendet hat und nach drei Kindern keinen einzigen Schwangerschaftsstreifen hat. Ich mochte das Öl aber auf meinen Händen nicht. Ich mag das nicht, wenn die dann so kleben. Ich habe dann eine Lotion von Bübchen gegen Schwangerschaftsstreifen gefunden, die ich verwendet habe und es hat gut funktioniert. Es ist nichts passiert. Mein Mann hat mir ganz lieb jeden Abend damit den Bauch eingeschmiert.
Hast du extra Schwangerschaftssachen gekauft oder hast du Sachen getragen, die du so auch trägst?
Dadurch, dass ich im Winter schwanger war, mußte ich auf jeden Fall Schwangerschaftshosen kaufen. Die meisten davon bei H&M, da gab’s tolle schwarze Umstandsleggings. Ansonsten hatte ich zwei schwarze und zwei weiße Tanktops die ich dauernd getragen habe. Ich habe sehr viel von Isabel Marant getragen, da war sehr vieles weit geschnitten, das ging immer und geht jetzt auch noch. Ich wollte nicht zuviel kaufen, nur das was wirklich sein musste. Für spezielle Anlässe, wie Geburtstagsfeiern, habe ich im Internet Kleider bestellt, besonders gerne bei Mamarella, die haben eine nette Auswahl an Kleidern. Bellybutton Umstandsmode war mir zu konservativ, da hab ich zwar auch geschaut, aber ich wollte was Lässiges und nicht so straighte Sachen.
Wo kaufst du für Lara gerne ein?
Ich bin vollkommen verrückt nach Zara. Ich schaue jede Woche, was es schon wieder Neues gibt. Ich bestelle nicht immer etwas, aber ich schaue mir an was sie so haben. Bei Benetton kaufe ich hin und wieder. Bei Jacadi für besondere Anlässe wie Weihnachten oder eine Taufe. Bei H&M kaufe ich immer wieder, aber es gibt da nicht so vieles, das ich mag, diese Plastikprints mit Ponys müssen nicht unbedingt sein.
Lara kann ja schon toll gehen. Wo kaufst du für sie Schuhe ein?
Sie liebt ihre Hausschuhe, ganz weiche Patscherl aus Leder, in Silber mit Stern. Die Sohle soll ja gerade am Anfang ganz weich sein, dass der Fuß richtig abrollen kann. Da hab ich bei Name it ganz weiche mit Fell gefütterte gekauft. Die Schuhe nützen sich am Anfang, wenn sie noch krabbeln und nur hin und wieder ein paar Schritte gehen, extrem ab. Ihr erstes Paar war komplett verschlissen. Jetzt trägt sie Lauflernschuhe mit festerer Sohle, die sie zu Beginn ganz unheimlich fand. Sie stand in den Schuhen, wie festgenagelt und hat sich keinen Zentimeter wegbewegt. Ein paar habe ich bei Amazon bestellt und bei Jacadi musste ich ein Paar putzige Winterstiefelchen kaufen, da konnte ich nicht widerstehen.
Das heißt sie hat schon einen gut gefüllten Schuhschrank, die kleine Dame. Wie ihre Mama, du bist ja auch ein Schuhfan. Hast du noch Zeit für High Heels?
Ich sammel sie gerne, aber ich ziehe sie nicht mehr an, weil sich fast keine Gelegenheit dafür ergibt. Aber sie werden gehegt und gepflegt und immer wieder angeschaut. In der Schwangerschaft hatte ich meine Lieblingsboots, die waren ganz weich und angenehm geschnitten und ich habe auch mit meinen Schwangerschaftspfunden herrlich reingepasst. Die hatte ich wirklich dauernd an. Viele neue Schuhe wollte ich in der Schwangerschaft nicht kaufen, die Füße waren doch ein bisschen geschwollen und das war mir dann zu schade, dass ich sie vielleicht nach der Schwangerschaft nicht mehr tragen kann.
Wie könnt ihr euch organisieren, wenn ihr mal Zeit zu zweit haben wollt? Wer passt auf Lara auf?
Hauptsächlich meine Mama und wenn sie nicht kann, meine jüngere Schwester. Wenn wir Zeit zu zweit haben wollen machen wir uns eine Date-Night aus. Wir machen uns, wenn Lara schläft, ein nettes Abendessen und ziehen uns was Nettes an. Das ist ein bisschen so wie ausgehen, aber nur zu Hause. Dann schauen wir uns einen Film an, so als ob wir ins Kino gehen würden. Das finden wir am gemütlichsten. Man muss nicht wirklich raus, muss nicht reservieren und zu einer bestimmten Uhrzeit im Lokal sein. Wir sind sehr gemütlich unterwegs und finden es zu Hause sehr angenehm.
Was war dein Worst Buy für Lara, was dein Best Buy? Was hast du gar nicht gebraucht und was hat sich gut bewährt?
Kleider in Größe 56 waren definitiv ein Worst Buy. Die habe ich ihr nie angezogen. Ich dachte mir, falls wir mal wohin gehen und sie soll netter aussehen braucht sie ein Kleid. Das war mir aber dann zu kompliziert, hatte fünfzig verschiedene Knopferl und ich musste sie beim Anziehen dauernd hin und her drehen. Beim ersten Kind ist einem das auch zu mühsam. Die Kleider habe ich sofort eingemottet. Die beiden Tragehilfen Manduca und Mei Tai habe ich gekauft und nie wirklich verwendet. Einmal haben wir sie in den Mei Tai hineingesetzt, da hat sie aber so einen Brüller losgelassen, dass ich mir dachte, ok kein Tragekind, lassen wir das lieber. Vielleicht will ein zweites Kind lieber getragen werden, also es ist noch nicht alles verloren. Den Kindersessel von Ikea liebe ich heiß, der ist wirklich toll. Der hat auch noch einen Polster dabei, da sitzen sie richtig fest drinnen, was gerade am Anfang sehr wichtig ist, wenn sie noch nicht so gut sitzen können und dazu tendieren umzukippen. Er ist aus Plastik, man wischt ihn ab und fertig! Jeder Ball den ich gekauft habe war ein Best Buy. Sie ist verrückt nach Bällen, rennt ihnen immer nach und schmeißt sie durch die Gegend. Puppen mag sie gern, Stofftiere liebt sie. Es wird alles verwendet, aber es geht nichts über die Alltagsgegenstände. Ganz zu Beginn war das absolut beste Spielzeug ein leeres Taschentuchpackerl. Es ist eigentlich ganz einfach mit Kindern, du gibst ihnen etwas das knistert und knirscht und sie sind glücklich.
Liebe Tini, Danke für das Gespräch! Alles Gute für Dich und die kleine Lara!
Interview & Fotos: Isabelle Flandorfer
Monika Schrack
März 12, 2014Super lieb!
meliha
April 29, 2014super süsses interview…und wenns bei mir nun noch länger geht, werde ich den badewannen trick auch anwenden;-)
liebe grüße
meliha