Mode aus Österreich – Interview mit Jenny Rose

Mode aus Österreich

In den letzten Wochen konnte ich Einblick gewinnen in das österreichische Unternehmen JONES. Jones, das ist nicht nur fesche Mode aus Österreich, sondern vor allem ein sympatischer Familienbetrieb, in dem sehr viel Wert auf Familienzusammenhalt, faire Arbeitsbedingungen und die Produktion in Europa gelegt wird. Jenny Rose hat mir einen Einblick in das Unternehmen gegeben und erzählt, wie die Geburt ihrer Zwillinge ihr Leben verändert hat.

Liebe Jenny Rose, Jones ist ein österreichisches Familienunternehmen, dein Vater, deine Stiefmutter, deine Tante, dein Bruder, ihr alle arbeitet im Unternehmen. Wie kann das reibungslos funktionieren?

Das funktioniert super! Es gibt zwei Faktoren, die ausschlaggebend sind dafür. Erstens verstehen wir uns alle wirklich gut. Zweitens hat jeder seinen eigenen Bereich für den er zuständig ist. Ich mache Marketing und Franchise, mein Bruder macht sehr viel am POS (Point of Sale) und Expansion, mein Vater macht generell CEO, Doris ist für den ganzen Kreativbereich zuständig und meine Tante für die Schulungen. Das sind fünf Bereiche, die sich zwar überschneiden, aber jeder kann selbst darüber bestimmen. Wir beraten uns natürlich und reden auch privat nur über die Firma, wie es eben in einem Familienunternehmen so ist.

Mode aus Österreich

Wie lange bist du schon im Unternehmen und wie waren deine Anfänge?

 Seit über 8 Jahren bin ich schon dabei. Ich bin ziemlich gleich eingestiegen. Zuerst habe ich nie daran gedacht in die Firma einzusteigen und dachte immer, das interessiert mich eigentlich nicht so. Ich war dann sehr viel im Ausland, habe im Ausland studiert und noch ein Jahr in China angehängt. Irgendwann war es dann aber Zeit, was sozusagen Ernstes zu machen und ich habe mit einem Praktikum im Marketing begonnen, weil wir dort auch jemanden gebraucht haben. Dann bin ich einfach kleben geblieben und habe es jeden Tag mehr und mehr lieben gelernt. Und dann auch erst erkannt, wie toll das Unternehmen ist und wie schön es ist, mit der Familie zu arbeiten. Damals hat mein Opa noch gelebt und er war jeden Tag in der Firma. Wir sind täglich gemeinsam Mittagessen gegangen und machen das auch jetzt noch als Familie so.

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Wie war der Beginn von Jones?

Mein Großvater hat mit Meterware gehandelt und mein Vater hat dann die Firma Jones gegründet, indem er mit 18 Jahren, während des Studiums mit seiner damaligen Freundin die ersten Blusen gemacht hat. Mit denen hatte er dann großen Erfolg, was er gar nicht in dem Ausmaß erwartet hatte. So ist das Unternehmen dann gewachsen, zuerst eigene Geschäfte, dann Franchise und jetzt machen wir im Großhandel noch eigene Geschäfte im Franchise.

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Du bist nicht nur in der Modebranche tätig, sondern auch Mama von Zwillingen, zwei Mädchen, die 8 Monate alt sind. Wie hat sich dein Leben durch die beiden verändert?

Es hat sich natürlich sehr viel verändert. Man kann es sich einfach nicht vorstellen, wie es ist Kinder zu haben, bevor man sie selbst hat. Wenn man dann auch noch Zwillinge bekommt, ist es natürlich eine Wahnsinns-Umstellung. Es ist großartig! Das Tolle am Familienunternehmen ist, dass mich die Familie total unterstützt und versteht, dass ich viel zu Hause bin. Ich arbeite fast ausschließlich von zu Hause aus und bin nur zweimal die Woche im Büro. Ich versuche mir die Zeit so einzuteilen, dass ich wenn die beiden wach sind, die Zeit mit ihnen verbringe. Ich versuche am Vormittag, wenn viel los ist, das meiste abzuarbeiten und am Nachmittag mit den Kindern zu sein. Ich erledige das meiste dann wenn sie schlafen. Man hat zwar kaum mehr Zeit für sich, aber es macht mir so eine Freude mit den Kindern, dass ich zur Zeit noch nicht das Gefühl habe, Zeit für mich zu brauchen. Vielleicht kommt das erst. Ich bin zwar genauso gestresst wie jede andere Mutter auch manchmal, aber auch sehr glücklich, deswegen kann ich mich nicht beklagen.

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Zwillinge sind ja eine doppelte Beschäftigung, um nicht Belastung zu sagen. Wie organisiert ihr euch da am besten?

Wir haben ein Kindermädchen, das uns sehr hilft und die Mutter meines Mannes kümmert sich auch sehr gerne um die beiden. Wenn ich am Abend Termine habe oder mal einen ganzen Tag nicht zu Hause sein kann, nimmt sich auch mein Mann frei und schaut auf die Kleinen. Das haben wir, was das Management betrifft, sehr gut unter Kontrolle.

Mode aus Österreich

Wie würdest du deinen Stil beschreiben? Wie kleidest du dich gerne?

Ich trage natürlich sehr, sehr viel von Jones. Das ist ein Riesenvorteil, die Mode des eigenen Unternehmens tragen zu können. Ich kombiniere natürlich auch gerne unterschiedliche Marken, nicht alles in meinem Kleiderschrank ist von Jones, aber doch sehr vieles davon. Was mir so große Freude macht, ist Jones einer jungen Zielgruppe zu präsentieren. In vielen Köpfen ist Jones doch eine ältere Marke. Immer wenn ich ausgehe, trage ich ausschließlich Jones oder auch wenn ich Businessmeetings habe. Viele Leute sind dann überrascht, was wir Cooles haben und machen mir Komplimente. Das macht mir besonders viel Spaß, weil ich sehr gut zeigen kann, dass Jones genauso für 25 plus attraktiv ist und man unsere Mode sowohl klassisch als auch jung und extrem modisch super kombinieren kann. Ich bin auch für die Accessoires verantwortlich, da kann man mit einer lässigen Kette und einem coolen Schuh ein klassisches Shiftkleid, das ich auch gerne trage, wirklich jung und peppig kombinieren.

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Wie wichtig ist der Modefrau Jenny Rose das Styling der Kinder? Hast du da bestimmte Vorlieben?

Nein, nicht wirklich. Jetzt im Sommer finde ich es süß, die beiden in Kleidchen zu stecken, ich habe aber soviel geschenkt bekommen, von meiner Mutter, von Freunden, der ganzen Familie, von meiner besten Freundin, deren Tochter ein Jahr älter ist, ich schöpfe also aus einem Riesenpool und habe eigentlich noch nie selbst für die Kinder was gekauft, weil wir eben soviel geschenkt bekommen haben. Ich finde außerdem, dass Kinder, vor allem die eigenen in allem süß aussehen. Egal was sie anhaben, ich finde sie so wahnsinnig herzig, dass ich jetzt nicht so besonders draufschaue, was sie tragen.

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Was sind eure weiteren Ideen, Ziele und Pläne für’s Unternehmen?

Wir versuchen jetzt ganz stark unser Familienunternehmen zu pushen. Jones ist so ein internationaler Name, die meisten Leute glauben, dass Jones ein internationales, amerikanisches Unternehmen ist. Dadurch, dass wir in Österreich sehr stark verbreitet sind, schauen wir größer aus als wir sind. In Wahrheit ist Jones Mode aus Österreich und wir ein österreichisches Familienunternehmen, das zwar 40 Geschäfte in Österreich hat, aber alles von Wien aus macht. Die ganze Kollektion entsteht in Wien, wir produzieren mittlerweile 80% in Europa, wir sind nicht in Ländern wie Bangladesh oder in Ländern, in denen unter furchtbaren Arbeitsbedingungen gearbeitet wird, wir entlohnen sehr fair. All das versuchen wir im Herbst sehr stark zu pushen. Wir werden im Katalog sehr viel einbringen, werden zum Teil Mitarbeiter zeigen, werden die Familie zeigen, wer steht eigentlich hinter Jones. Wir wollen der Marke ein Gesicht geben und zeigen, dass wir ein österreichisches Familienunternehmen sind. Es gibt soviel Konkurrenz am Markt, wir liegen in einer guten Mitte, aber wir wollen zeigen, warum ein Blazer bei uns 200€ kostet. Weil die Stoffe, die wir verwenden aus Italien und Frankreich kommen, die Produktion in Ungarn gemacht wird, weil wir Arbeitsplätze schaffen und unsere Mitarbeiter fair entlohnen. All das ist uns sehr, sehr wichtig. Damit unsere Kunden auch wissen, warum es besser ist, bei uns einzukaufen und nicht zu anderen Marken zu gehen, die unter anderen Bedingungen produzieren.

Liebe Jenny, Danke für das Gespräch und weiterhin viel Freude mit deinen beiden Mädchen!

Jenny Rose’s Outfit, Schuhe und Kette sind von Jones Fashion

Die aktuelle Jones Kollektion BETTINA LOVES JONES, wurde von Bettina Assinger in  Zusammenarbeit mit JONES designed. Seit 12. Mai in allen Jones-Filialen und online erhältlich.

Interview & Fotos: Isabelle Flandorfer

In freundlicher Zusammenarbeit mit Jones Fashion.

Categories: Interviews

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