Interview: Alexandra Palla – Rough Cut Blog

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Liebe Alexandra, seit April 2011 bloggst du auf ROUGH CUT BLOG, ein Food-Blog den ich besonders für seine lockere und entspannte Art mag. Die Rezepte sind nachkochfreundlich und unkompliziert, die Art der Präsentation sympatisch unperfekt und deine Texte herrlich zu lesen! Wie kam es dazu, dass du bloggst?

Ich hatte immer so ein Rezepthefterl, mein Spagatheftl wie ich es nenne, das ich von einer Freundin geschenkt bekommen habe. Rezepte von Freunden, aus der Familie, Rezepte aus Zeitschriften, die alle habe ich in diesem Spagatheftl gesammelt. Dessen Umfang war aber irgendwann gesprengt. So kam ich darauf, das alles in einen Blog zu schreiben. Ich dachte, das ist ideal, da finde ich alles wieder und kann es für meine Töchter niederschreiben, ihnen quasi als Aussteuer oder sehr hochgegriffen, als mein Vermächtnis, mitgeben. Es sind jetzt fast 500 Rezepte zusammengekommen. Aus allen möglichen Ecken – Pikantes, Süßes, Getränke. Was alle meine Rezepte verbindet ist, dass sie auf das Einfachste reduziert sind, dass es schnell geht, man aber doch nicht auf das Raffinierte vergisst. Ich finde es nicht notwendig, dass einem ein Rezept Respekt einflößt. Mit meiner Kocherfahrung, ich koche seit zwanzig Jahren, kann ich ein Rezept durchschauen und enttarnen. Für einen Apfelstrudel, der mir und meinen Kindern schmeckt, reicht es vollkommen, die Rosinen einfach in den Strudel zu geben, ich muss sie nicht 12 Stunden einlegen, vielleicht auch noch in einen Jahrgangswhiskey. Meine Rezepte sind alle family-tauglich. Ich mag keine Rezepte, die Eindruck schinden wollen und angeberisch sind. Irgendwann hatte ich dann eben die Idee, alles aufzuschreiben. Ich habe selbst schon immer gerne Fotoalben verschenkt und Kalender verschickt. Ich habe dann begonnen Fotokalender mit Rezepten zu machen, für die Susi mit dem Guglhupf-Rezept, oder mit der Pavlova, die meine Freundin Lisi so gern isst. Mit dem Blog kann die Lisi jetzt gleich selbst auf dem Blog ihr Rezept nachschauen und muss nicht auf Weihnachten warten, bis sie einen Kalender bekommt.

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Wie findest du die Inspiration für deine Rezepte und Gerichte?

Entweder es sind die Kinder, die ein Stichwort geben. Oder es sind die Aufforderungen von lieben Freundinnen. „Hast du nicht ein Zucchini Rezept?“. Mit meiner Freundin Doris Knecht, mit der ich immer wieder hin und herschreibe, war das besonders lustig. Sie hat mir quasi ganz offiziell über ihre Kurier-Kolumne (Anmerk. Kurier, österreichische Tageszeitung) ausrichten lassen, dass ich bitte mehr Zucchini-Rezepte posten soll. Und dann hab ich ihr natürlich über meinen Blog mit einem Zucchinirezept geantwortet und sie hat sich dann bei mir in ihrer nächsten Kurierkolumne bedankt. Das ist halt echt lustig.

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Was ist dir bei Ernährung, beim Kochen und beim Essen wichtig?

Wir leben in unserer Bedürfnispyramide schon sehr weit oben, es geht uns gut, wir leben in einem sicheren Land, haben Kinder denen es gut geht, können unseren Kindern einen hohen Standard anbieten. So macht man sich eben Gedanken, was man ißt oder was man seinen Kindern anbietet. Mir ist das sehr wichtig und es hat eine große Bedeutung. Auch bei der Sprache, ist es mir wichtig, dass ich mich nach Wien anhöre, genauso wichtig war es mir, dass sich auch mein Buch nach Wien anliest. Ich mag nicht in eine Einheitssprache verfallen oder in einen Einheitslook verfallen. Ich hoffe das gelingt mir irgendwie. Und ich mag auch nicht in ein Einheitsessen verfallen. Das will ich meinen Töchtern mitgeben. Was ich koche sind ja tolle Sachen, die ich schon mitbekommen habe von meinen Eltern und Großeltern. Ich komme aus einer alten Wiener Fleischhauer Familie. Mein Cousin macht den Thum Schinken. Ich bin immer so begeistert, wenn ich bei ihm im Geschäft stehe. Der macht sich ja noch viel mehr Gedanken als ich, woher seine Schweine kommen, wie er den Schinken behandelt, ist Slow Food Aktivist. Die Geschichte, die da mitschwingt möchte ich nicht verleugnen und nicht vernachlässigen, ich möchte sie weitergeben. Da habe ich eben den Ausdruck gefunden, es in einen Blog zu verpacken.

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In deinem Blog gibt es kein Chi Chi, keine verspielten, ewiglangen Rezepte. Zwei Kapitel im Blog heißen #Ruckzuck und #Easy Peasy. Wie würdest du deine Küche beschreiben?

Es ist mir wichtig gute Hausfrauenküche zu machen, Hausmannskost. Ich will nicht kochen für einen besonderen Abend, an dem ich mir besonders viel Zeit nehme um etwas Besonders zu machen. Ich finde diese Alltagsküche sollte möglichst locker und einfach funktionieren. Ich will nicht einmal die Woche irgendwohin fahren und mir Sachen holen müssen in zwölf Reformläden und den Fisch nur dort und dort kaufen. Das muss im Alltag auch gut funktionieren und es kann auch jeden Tag funktionieren. Manche bekochen einmal im Monat ihre Freunde und essen unter der Woche Convenience Food, weil sie keine andere Idee haben, nicht weil sie’s nicht könnten. Ich will niemanden missionieren, und niemanden belehren. Ich will die Erfahrung weitergeben, dass alltägliche Sachen, die Hausmannskost auch möglich ist. Man kann ein ganz normales Paprikahendl machen, man muss nicht den Coq au Vin überkonstruieren und um die Ecke denken. Es geht mit einem Paprikahendl und selbst gemachten Nockerl, die tausendmal besser schmecken als die gekauften eingeschweißten. Ich will einfach zeigen, dass es mir nicht viel mehr Aufwand macht, zB die Nockerl selbst zu machen. Und dass man manchmal vielleicht gar nicht mehr die Idee hat, Nockerl selbst zu machen. Bei einer meiner Buchpräsentationen hat eine ältere Dame mein Buch durchgeblättert und hat beim Rezept über selbstgemachte Butter den Kopf geschüttelt und gemeint: „Jetzt schau dir was an, jetzt schreiben’s schon Kochbücher über wie man die Butter selbstmacht“ Für die war das natürlich ganz klar, weil sie Butter wahrscheinlich selber macht oder früher gemacht hat. Und es macht sich wahrscheinlich auch niemand mehr Gedanken, wie man Butter macht.

Mein Sohn hat in der Schule, im Science Club, Butter selbst gemacht. Schlagobers in ein Tupperwaregefäß geben und ganz fest schütteln. Ich weiß es also auch erst seit letztem Jahr… ;-)

Ja siehst du, im Sciene Club machen sie das! Und die ältere Dame hat natürlich vollkommen Recht, wenn sie sagt, stellst euch vor wie weit wir gekommen sind! Wir sind halt weggekommen von dem, wie etwas entsteht, wie etwas gemacht wird. Auch Nudeln macht keiner mehr selbst. Es gibt ein tolles Angebot, man muss nicht jeden Tag die Nudeln selbst machen, die schmecken ja auch oft besser als selbstgemachte in Streifen geschnittene, lange über Kochlöffeln getrocknete Nudeln. Aber ich find’s wichtig und ich seh’s als meine Pflicht, den Kindern gegenüber, zu zeigen, wie man eben zum Beispiel Nudeln macht. Das empfinde ich als meinen Auftrag, ich bin als Mutter auch dafür zuständig, ihnen zu zeigen, wie man etwas selbst herstellen kann.

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Wie kamst du zum Kochen? Hast du eine Aussbildung gemacht, in einem Lokal gekocht?

Was ich mache ist reines Homemade Coooking, ist nicht gelernt. Ich habe in den letzten Jahren überlegt, ob ich eine Gastroprüfung oder so etwas ähnliches brauche. Es würde aber meine Küche nicht verändern, Ich möchte kein Lokal aufmachen und nur, um es mir authorisieren zu lassen, was ich mache, brauch ich keine Prüfung oder einen Kurs. Das ist auch meinen Positionierung, ich mache kein Catering, meine Kochauftritte in der Beton Küche oder in der Stadtflucht Bergmühle sind immer sehr anstrengend, das sind für mich so Einsätze, bei denen ich meine Rough Cut Tauglichkeit prüfe. Das ist so eine improvisierte Küche, je nachdem was im Eiskasten ist, wird verkocht. Letztes Jahr in der Bergmühle lag zum Beispiel mal eine ganze Ziege in der Küche, schon gehäutet, aber eben im Ganzen. Dann hab ich mal schnell eine Hacke aus dem Stall geholt und sie zerlegt.

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Das macht aber dann schon den großen Unterschied zu uns anderen „Normalo-Köchinnen“ aus. Ich wüsste nicht, wie ich die Ziege richtig zerteile…

Das ist die Erfahrung, ich bin ja auch keine Fleischhauerin und habe davor auch noch nie eine Ziege zerteilt. Ich habe einfach viele meiner Familienmitglieder kochen gesehen. Ich würde auch gern ein Hendl schlachten und zerteilen. Manche denken jetzt vielleicht, die ist ja deppert, ich muss ja nicht unbedingt ein Huhn schlachten, nur weil ich gern ein Hühnercurry esse. Ich gehe aber gerne ein bißchen weiter zurück und es interessiert mich. Meine Onkel waren immer jagen, meine Mama hat Fasane gerupft und auch ausgenommen. Natürlich hat es uns als Kinder irgendwie gegraut. Meine Mutter hat auch Kutteln gemacht oder wir haben mit unserem Opa Hirn mit Ei gegessen. Kinder wachsen heute eh mit soviel Ekel auf und es ist schwieriger denn je ihnen Essen näher zu bringen. Keine Tiere zu essen ist ein Riesenthema geworden, was ich auch verstehe, wenn du dir diese ganzen Dokus ansiehst und die ganzen Grauslichkeiten und wie Tiere gequält werden, nur damit sie in irgendeiner Tasse landen, die mit Gasen behandelt und verschweißt wird. Davor graust mir auch. Was ich meinen Kindern zeigen will ist, dass es eben auch einen respektvollen Umgang mit Lebensmitteln und Tieren gibt. Es gibt Tiere, die sind zum Essen da, die werden zum Essen gezüchtet. Da finde ich nichts Schlimmes dabei. Ich bin keine Mörderin, nur weil ich einen Schweinsbraten mache. Ich will ihnen mitgeben, dass diese Form des Essens, mit einer ordentliche Qualität und einem guten Produkt, dann auch wirklich gut schmecken kann und auch wichtig ist für ein sinnliches Erlebnis und für ein Sattwerden sowieso.

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Wie gehst du sonst mit deinen Töchtern und dem Thema Essen, Figur, Abnehmen etc. um? Ich stelle mir vor, dass das gerade bei Mädchen in Zeiten von Social Media und den vielen „Vorbildern“ mit Waschbrettbauch und keinem Gramm zuviel, das in den meisten Fällen auch noch wegretuschiert ist, ein Problem sein kann.

Es ist ein heikles Thema, gerade auch in diesem Alter 11 bis 18, in dem meine Töchter sind. Ich glaube da kann man viel falsch machen.

Ist es ein Thema für sie, was sie essen und wieviel sie essen?

Ja klar, auf jeden Fall! In der Klasse meiner Tochter gibt es zwei magersüchtige Mädchen, in der Schule noch viel mehr. Ich versuche, es ihnen vorzuleben, dass du mit einem respektvollen, vernünftigen Umgang mit Ressourcen oder Lebensmittel, trotzdem nicht dick sein musst oder ein Außenseiter. Wenn ich ihnen das zeige, dann stärkt das ihr Selbstvertrauen und dann können sie in einem Augenblick in dem vielleicht ein anderer ein Problem bekommt, bewusster mit der Sache umgehen. Das hofft man als Mutter natürlich immer nur, ich kann nicht sagen, dass es gut geht. Bei meiner Großen kann ich schon sagen, dass es gut gegangen ist. Die wird jetzt nicht mehr magersüchtig werden.

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War das Kochbuch „Put a lot of love in it“ dann eine logische Weiterführung des Blog? Wie kam es dazu?

Gar nicht. Das ist sehr spontan entstanden. Der Verlag kam auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich nicht ein Kochbuch machen möchte. Ich habe nie an Kochbücher gedacht, für mich war eben die Entscheidung den Blog zu machen genau das Gegenteil von einem Kochbuch. Der Zeitrahmen war so, dass der Verlag in zwei Wochen ein Cover wollte und ich dachte mir dann, das ist doch genau wieder dieser Rough Cut Moment, das ist eine Herausforderung, so mach ich ein Kochbuch! Ich hab dann begonnen nachzudenken, was könnte da drinnen stehen, was könnte ich vom Blog nehmen, ohne den Eindruck zu vermitteln nur Posts aufzuwärmen. Es war klar es muss ein Frühjahr/Sommer -Kochbuch werden. Ich habe alle Rezepte herausgesucht, die gut waren, die Bestseller waren oder meist kommentiert, hab Sachen dazu gekocht, die zu Weihnachten zu kochen waren, wie zB Erbsensuppe. Zu Weihnachten konnte ich aber keinen Melonensalat machen und keine Hollerblüten einlegen. Die Bilder hab ich aus dem Archiv genommen und darauf geachtet, dass es unveröffentlichte sind. Ich sammle ja seit Jahren Fotos, ich hab ein riesiges Archiv, sicher an die 35.000 Fotos. Im Kochbuch sind nur iPhone Fotos drinnen, die alle ich oder meine Töchter fotografiert haben. Was ich weiß gibt es noch kein Kochbuch, das ausschließlich mit iPhone Fotos gemacht wurde. Die Gerichte sind nicht inszeniert, alles ist so fotografiert, wie es wirklich gekocht und auf den Tisch gekommen ist.

Welche Vorgaben hattest du vom Verlag?

Gar keine! Der Verlag wusste bis zum Tag der Abgabe nicht, was er für ein Buch von mir bekommen wird. Ich hab ich natürlich sehr geschmeichelt gefühlt, dass sie mir so vertrauen. Ich hab mir Melanie Limbeck als Grafik Designerin geholt, sie hat mit ihrem Blog Mundwerk den Foodblog-Award im Vorjahr gewonnen, war Blog des Jahres und bester Blog Österreichs. Und über die Weihnachtsferien haben wir dann das Buch fertig gemacht. 176 Seite, 85 Rezepte. Ich bin keine Köchin, ich bin eine Bloggerin und genauso ein Kochbuch wollte ich auch haben. Und es ist schon schön, wenn du dann in einem Buch die Rezepte wie in einem Kino hintereinander abspielen kannst. Das kann ein Blog nicht.

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Was bedeutet der Titel des Buches „Put a lot of love in it“ für dich?

Das bringt’s für mich eben so auf den Punkt. Das Wichtigste ist halt, dass du es mit einer Leidenschaft machst. Liebe ist manchmal so pathetisch gesagt, aber darauf kommt’s einfach an. Nicht auf die besten Zutaten, nicht auf das beste Rezept, man muss es irgendwie spüren, es mit viel Liebe machen!

Jedes Rezept hat seine eigene kleine persönliche Geschichte. So auch der Salat, den du für Lena Hoschek (österreichische Designerin) entworfen hast. Du hast ihr quasi ein Rezept auf den Leib geschneidert. Wie kam es dazu?

Natürlich interessiert es mich immer, was andere Leute gerne essen. Irgendwann hast du deine Palette an Sachen, die du gerne kochst oder deine Kinder gerne essen, durchgekocht. Und dann lass ich mich natürlich gerne inspirieren, durch das was ich woanders esse oder erfahre. Irgendwann kommt es in einem Gespräch immer zu dem Punkt, was isst du gerne oder was kochst du heute? Lena Hoschek habe ich in Salzburg getroffen, sie hat eine Mozart Oper ausgestattet und in einem Nebensatz erwähnte sie, dass sie Essig-Junkie ist, auch dass sie gern scharfe Sachen hat. Dann ist ihr noch eingefallen, geröstete Mandeln mag sie auch ganz gern, und auf Pilze hat sie Lust. Aus diesen Stichworten, diesem Zutatenbingo, hab ich ihr dann diesen Salat auf den Leib geschneidert. Lena Hoschek ist ja eine ganz tolle Frau und hat so schöne sinnliche himbeerrote Lippen, so kam ich dann darauf, auch noch Himbeeren in den Salat zu geben. Man findet ihn auch in meinem Kochbuch. So lass ich mich jeden Tag inspirieren, es gibt jeden Tag irgendwie, irgendwo so einen Moment.

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Im Kochbuch sieht man dich ab und zu im Dirndl und am Land. Welchen Bezug gibt es da?

Das Kochbuch findet so im Kontrast zwischen Stadt und Land statt. Im Sommer bin ich immer auf Sommerfrische am Wolfgangsee und da hab ich fast jeden Tag ein Dirndl an. Ich hab 30 Dirndl, 20 passen mir davon, viele kauf ich mir so zusammen auf Flohmärkten oder auf Ebay. Im Kochbuch finden sich eingescannte Dirndlstoffe. Das passt finde ich so gut zu diesem Kontrast Stadt und Land.

Ist auch ein Lena Hoschek Dirndl dabei?

Nein gar nicht, ich hab nur alte Lanz Dirndln, die sammel ich und die gehören auch in diese Gegend, St Gilgen, Salzburg. Die Lanz Familie wohnt ja auch in St Gilgen und in Salzburg. Ich besitze ausschließlich Lanz Dirndln, nur Baumwoll Mieder-Dirndln, die am Knie kurz sind, das ist halt so ein Spleen von mir.

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Was ißt du denn am liebsten?

Ich hab irrsinnig gerne Osso Bucco, ich liebe Osso Bucco!

Was essen deine Töchter am liebsten?

Klassische Bolognese mit kleinen Penne. Gestern haben wir uns wieder Wiener Schnitzerl gemacht. Lieben sie heiß, sowie alle Kinder. Und nein, ich habe kein Problem etwas herauszubacken und Schnitzel zu machen.

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Wie stehst du zu den diversen Bewegungen, die rundum’s Essen und gesunde Ernährung entstanden sind,  siehe Veganismus, Paleo, etc?

Für mich ist das eindeutig die Antwort auf die Industralisierung des Essens. Jeder will etwas ändern und findet dann einen anderen Weg, wie er aus dieser Gasse rauskommt. Uns geht’s ja so gut, wir leben im totalen Überfluss, wir können uns fragen, gehen wir zum Italiener oder machen wir uns Schnitzel, machen wir Curry oder holen wir uns ein Sushi. Wir können jeden Tag aus einer riesigen Palette wählen, es steht uns alles zur Verfügung, es wird uns alles bis vor die Haustür geliefert, wir können in riesigen Supermärkten einkaufen. Von der Kokosmilch in der Dose bis zum tiefgekühlten Laugenbrezel es gibt alles! Dieses Überangebot lässt manche verzweifeln. Früher hat man sich darüber gar nicht den Kopf zerbrochen, da gab es eben gerade nur Kartoffeln oder Marillen, dann hat man ein Monat lang Marillen oder Spargel gegessen bis einem schlecht war, weil eben grad die Zeit war. Ich glaube, dass das alles Reaktionen sind auf Überfluss, Industrialisierung und Massenproduktion. Vielleicht ist meine Antwort darauf, einen Blog zu schreiben und meine Kinder dazu zu erziehen, dass man jedes Lebensmittel auch einmal selber gemacht hat und machen kann. Aber es ist schon ein Erste Welt Problem und diese Entwürfe und Konzepte sind lauter Anworten darauf, die alle ihre Berechtigung haben. Meine Antwort darauf ist es, meinen Kindern zu zeigen, das gibt es alles, das schmeckt uns, so bin ich aufgewachsen. Das ist mein Angebot an sie, wie sie sich ernähren können und das auch weitergeben können an ihre Kinder, wenn sie welche haben. Wir Menschen sind nur so kurz da und vielleicht können wir irgendetwas hinterlassen. Dieser Fussabdruck ist mir lieber als ein anderer.

Liebe Alexandra, Danke dir für dieses interessante Gespräch! Viel Spaß und Erfolg mit deinem Blog und all deinen Projekten!

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GEWINNSPIEL: Mother’s Finest Leserinnen können Alexandra Palla’s Kochbuch „Put a lot of love in it“ gewinnen! Was ihr tun müsst: Am Blog in den Kommentaren kommentieren, was euch und euren Kindern am besten schmeckt, was ihr gerne esst. Unter den abgegebenen Kommentaren wird das Kochbuch verlost. Das Gewinnspiel läuft bis 25.6.2015. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Bar-Ablöse des Gewinnes möglich.  Der Gewinner wird auf Facebook bekannt gegeben und per E-Mail verständigt. ☆ Ich wünsche euch viel Glück!

Interview und Fotos: Isabelle Flandorfer/Mother’s Finest

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17 KOMMENTARE
  • Anna
    Juni 19, 2015

    Meine Kinder lieben Palatschinken in allen möglichen Variationen :-) Ob mit selbstgemachter Marmelade, Schokolade und Bananen, Überbackene Topfenpalatschinken oder auch saure Varianten :-) Ich selbst hingegen liebe Steak medium gebraten- am Besten mit Kartoffelgratin und gebratenen Kräuterseitlingen. In diesem Sinne würde ich mich freuen, wenn ich das Kochbuch gewinne, denn ich koche mit Leidenschaft!

  • Sonja nemetz
    Juni 19, 2015

    Liebe isabelle! Danke für dieses interessante Interview!also wir lieben Kaiserschmarrn mit Apfelmus, Erdbeerpürree oder zwetschkenröster je nach Saison…und ich würde mich total über dieses wunderbare Kochbuch freuen☺️Alles Liebe Sonja

  • Nadine
    Juni 19, 2015

    Meine Zwei lieben Brotzeit… am besten Brezen erst mit Leberwurst und danach noch mit Nutella ;-)
    Oder selbstgemachte Spätzle…
    Ich selber gehöre zu den unentschlossenen: deftig Bayrisch, Italienisch oder Thai – Spargel, Fisch oder Gegrilltes – Burger, Schweinsbraten, Thunfisch – hauptsache schön abwechslungsreich und was Süßes hinterher.

    Ich würde mich natürlich auch sehr über das Kochbuch freuen und die damit verbundenen Anregungen, denn leider wird im Alltag doch allzu oft aus „kochen“ nur schnödes “ Essen machen“

  • Desiree
    Juni 19, 2015

    Rote Rüben Quiche mit Blattsalat

  • Maria Membir
    Juni 19, 2015

    Also meine drei Jungs lieben Kaiserschmarren, Palatschinken, Pasta und selbst gemachte Pizza :-)!
    …und ich liebe es meine Süßen zu bekochen und würde mich riesig über dieses tolle Kochbuch freuen!!
    Alles Liebe, Maria

  • immerlauter
    Juni 20, 2015

    Ich esse am liebsten Lasagne, Flammkuchen & Paprikahendl – meine Baby-Tochter steht derzeit noch voll auf Muttermilch.

  • Isabel-Anna Müller
    Juni 20, 2015

    Hallo Isabelle!
    Dieses mal ganz andere Kochbuch würde ich sehr gerne gewinnen. Meine Kinder essen gerne Erbsen-Pancakes, Waffeln mit Erdbeeren oder Papas Pizza Margharita.
    Meine kleine Tochter isst zudem gerne mit mir Birchermüsli mit Granatapfelkernen, mein Sohn liebt es, mit mir zu backen und ist aktuell ganz wild auf Biskuitroulade mit Erdbeerschlagobers.
    Ich koche und backe gerne mit ihnen gemeinsam und die beiden sitzen dabei am liebsten auf der Arbeitsplatte und warten, bis es etwas zum Kosten gibt :-)
    Viele liebe Grüße,
    Isabel-Anna

  • Birgit
    Juni 20, 2015

    Meine Tochter liebt Nudeln in allen Varianten ❤️, Palatschinken, Suppen und wie jedes Kind Schnitziiii und ich wuerd mich freuen viel Neues auszuprobieren!

  • Christina
    Juni 20, 2015

    Meine Tochter mit 20 Monaten liebt Bolognese mit Fussili, aber auch Rindssuppe mit Leberknödeln oder Spinat mit Bratkartoffeln und Spiegelei. Ich versuche immer, eine gute Mischung zwischen klassischer Hausmannskost, vegetarischen Gerichten und moderner Küche alla Jamie Oliver, Nigella Lawson oder Lorraine Pascale auf den Tisch zu bringen. Meine Kleine soll ja schließlich ein möglichst breites Spektrum an Lebensmitteln kennen lernen, vor allem Gemüse muss in irgendeiner Form immer dabei sein. :-)

  • Sandra
    Juni 20, 2015

    Hausmannskost, italienisch, die Mama am liebsten vegetarisch, die kleine Tochter Nudel ohne alles ;) und schnell und unkompliziert soll es sein, gesund. Wenns geht.
    Würden uns auf alle Fälle sehr freuen. Danke für die tollen Interviews und Inspirationen !

  • Steffi
    Juni 20, 2015

    Wir lieben derzeit alles mit Couscous.

  • Andrea
    Juni 20, 2015

    Mein Sohn spielt Rugby in der U12 bei den Donaupiraten und liebt Steak, innen schön blutig, serviert auf dem Roughcutboard, so dass der Saft in den Juicy Corner rinnen und er ihn dann mit Brot auftunken kann.

  • Verena
    Juni 23, 2015

    Ich bin immer auf der Suche nach neuen Rezepten die Marie und mir schmecken könnten…Dieses Kochbuch klingt super nach „Mami freundlicher Küche“.
    Marie(18 Monate) isst am liebsten Fisch besonders Scholle und Lachs mit Reis , Nudeln mit Butter und Parmesan , Spinatspätzle mit Schinkensauce.
    Ich selbst bin auch ein grosser Nudel Freund ,gutem Sushi kann ich nicht widerstehen.
    Bei uns zuhause gibt es viele Kochbücher aus denen ich auch sehr gerne koche,oft scheitert es leider an der Zeit oder dass einfach viel zu ausgefallene Zutaten notwendig sind, die ich beim schnell mal einkaufen mit Kind nicht zu bekommen sind.
    Über das tolle Kochbuch würde ich mich sehr freuen.

  • Susanne
    Juni 23, 2015

    Hallo Isabelle!
    Unsere Tochter (19 Monate) liebt Fleischpflanzerl mit Kartoffelbrei und Gemüse und Schokopudding! Ansonsten essen wir gerne Steak, Fisch und Gemüse!
    Würden uns sehr über das Kochbuch freuen!
    Liebe Grüße und an schönen Abend!

  • Claudia
    Juni 24, 2015

    Am liebsten essen die Kids Nudeln, Pasta und Palatschinken :-) Wir Erwachsenen essen gerne Wiener Hausmannskost! Würde mich sehr über das Kochbuch freuen, um neue Ideen zum Kochen zu bekommen. Ich bin ein Kochmuffel, bei mir muss es schnell und gut sein :-)

  • Francisca Fischerlehner
    Juni 24, 2015

    Ein ganz tolles Interview mit einer ganz tollen Frau. Ich finde ihre Einstellung zum Essen und Kochen wunderbar, weil es auch meine ist. Ich koche gerne (meistens) und finde es auch irgendwie entspannend. Vielleicht entspricht es nicht der Mode, aber finde auch eine Befriedigung darin für meine Lieben (sehr gerne auch für Gäste) zu kochen. Ich bin auch der Meinung, das die meisten Lebensmittel Allergien ja von dem ganzen vorgefertigten Essen kommen. Was da alles drin ist, das mit Nahrung nur entfernt etwas zu tun hat, da wundert mich gar nix mehr. Danke für das Interview, denn jetzt habe ich mir endlich den Newsletter von Rough Cut Blog abonniert.

  • Barbara
    Juni 24, 2015

    Eigentlich wird alles zumindest mal probiert, aber Gemüse und Salat hat zur Zeit Vorrang! Und natürlich darf Süßes nicht fehlen, da gibts auch besonders viel Abwechslung.