Interview: Nicole & Antonia und Nils

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Mama, Deko-Queen, Bloggerin, Farben-Profi, Pferdeliebhaberin – kurz Mrs Hausner (www.mrshausner.at), das ist Nicole Hausner, die ich zu Hause besucht habe, um ihr ein paar Tipps und Tricks zu entlocken, wie wir alle unser zu Hause farblich am besten beleben können, wie man einen Raum am besten plant und wo sie die schönsten Dinge für ihr eigenes Heim shoppt.

1) Liebe Nici, bitte stell dich doch einfach mal selbst kurz vor!

Ich gehöre mittlerer Weile zur Liga der „Enddreißiger“, bin seit knapp 10 Jahren glücklich verheiratet, Detail-, Interior- und Designverliebt, Mutter zweier Kinder, Antonia 7 Jahre und Nils 4 Jahre, immer beschäftigt und arbeitend, nämlich nicht nur als Mutter, Ehefrau und Haushälterin, nein auch in der echten Arbeitswelt mit einem richtigen Job und als Bloggerin (www.mrshausner.at).

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2) Ihr seid toll eingerichtet, man merkt gleich, da kennt sich jemand aus und hat eine große Liebe zum Detail. Auch die Zimmer deiner beiden Kinder sind entzückend gestaltet, mit vielen lustigen Ideen, die Kindern sicher viel Spaß machen. Woher nimmst du deine Ideen, was inspiriert dich? 

Ich mag Individualität und Kreativität, das lebe ich nicht nur in meinem Beruf sondern auch zu Hause aus. Es ist der Mix aus alt und modern, romantisch verspielt und industriell minimalistisch, der es mir angetan hat ohne davon gelangweilt zu werden. Unendlich viele Inspirationen bietet einerseits das Internet, aber auch mein Laster dem „online shopping“, wo man immer wieder auf tolle Dinge und Inspirationen stößt, die dann auch letztendlich gekauft werden. Pinterest, zum Beispiel, ist eine großartig Erfindung, aber auch Instagram und viele andere Plattformen. Grundsätzlich fängt die Inspiration bei mir mit der Liebe zu einer Farbe, einem Möbel oder einer Stilrichtung an, wonach ich dann beginne einen Raum zu planen. Alles weitere ergibt sich dann eigentlich von selbst. Deko-Objekte, Kissen, Plaids etc. gesellen sich im Laufe der Zeit dazu. Nicht geplant, sondern durch Zufall. Ein zu Hause ist, meiner Meinung nach, niemals fertig, es wächst mit der Zeit, dem Erlebten und spiegelt die Menschen wieder, die darin wohnen. Den Kaufmannsladen hat unsere Tochter mit 2 Jahren bekommen, inzwischen ist er nicht mehr ganz so rosa und wurde in ein kleines Bistro (eine Kombi aus Kaufmannsladen und Puppenküche) umgewandelt, wo man herrlich Essen, Kaffee trinken und zugleich einkaufen kann. Kinder und Hunde sind sehr willkommen ;-) Diese „Trümmer“ haben sich wirklich bezahlt, gemacht! Es vergeht kein Tag, an dem sie nicht damit spielen. Die Kletterwand im Gang, die sich unsere Tochter sehnlichst gewünscht hat, war eine reine Vorsichtsmaßnahme, da sie bereits unser Treppengeländer zum Klettern missbraucht hatte. Ich finde es großartig, Kindern viele Möglichkeiten zum Spielen zu geben. Ich möchte aber dennoch gerne schön wohnen, ohne das Gefühl zu haben, auf einem Abenteuerspielplatz zu sein.

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Kissen „Love“ von A Little Lovely Company, Uhr von Interio, Bild „Alphabet“ von Designletters, Bild „Lächeln“ und Magenttafel von Mömax, Stern von Ikea, Kissen von H&M, Mömax und Interio

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Teppich von Impressionen, Korb von Ferm Living

3) Gemeinsam mit Isabelle Spiegelfeld-Oliveira (Hipkidz, Mini Markt Vienna) hast du eine Zeitlang ein Geschäft für Kinderzimmer- Einrichtung betrieben. Woher kommt die Liebe zur Raumausstattung, zum schönen Kinderzimmer, zu schöner Einrichtung?

Isabelle und ich waren bei unserer Firmengründung „blutjunge“ Mütter, sie hatte bereits eine 8 Wochen alte Tochter und ich war gerade am Beginn der Schwangerschaft mit unserer Tochter. Wir waren unendlich traurig, dass Wien, nichts Schönes für unsere Kinder zu bieten hatte. Weder Bettnester, sinnvolles und zugleich dekoratives Spielzeug, nette Accessoires für ein Kinderzimmer, Teppiche, Tapeten sowie Bordüren, von Möbeln ganz zu schweigen. Ein Akt der Verzweiflung, hat uns an diesem Tag zu Selbstständigen gemacht. Ich habe immer schon leidenschaftlich gerne eingerichtet, dekoriert und geplant und Isabelle war und ist ein absoluter Marketingprofi und Trendscout. Eine gute Kombination, gepaart mit jahrelanger Freundschaft hat uns urplötzlich in die Liga des Handels geschossen. Eine tolle Zeit, die uns unendlich viel Spaß gemacht hat, aber auf Dauer mit mindestens 2 Kindern, nicht machbar war. Noch während unserer Geschäftsepisode und vor allem danach, haben viele andere Kindergeschäfte eröffnet. Ich freue mich, dass es heute so viel einfacher geworden ist, coole Sachen für Kids in Wien zu kaufen.

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Storage-Häuser von Rice

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Lampe von Ikea, Klavier von Janod, Autobusregal von Pottery Barn Kids

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Den Plüschtierkäfig „The Zoo“ hat Nici nach einer inspiration auf Pinterest selbstgebastelt.

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Bunte Eimer von Pottery Barn Kids

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Kinderküche von Kidcraft

4) Was ist dir wichtig beim Einrichten? Hast du Tipps? Wo wirst du fündig? Wo kaufst du ein?

Wie bereits gesagt, finde ich Individualität wichtig. Ich kann absolut verstehen, wenn man sich in eine Stilrichtung oder eine Farbe verliebt hat, aber ich würde niemals meine gesamte Wohnung darauf abstimmen. Aus Erfahrung weiß ich, dass dies nicht von Dauer ist und man sich viel zu schnell satt sieht. Daher ist es besser sich auf einen Raum zu konzentrieren. Eine gute und überlegte Planung ist die halbe Miete und sorgt für Beständigkeit, sofern man das möchte. Die Atmosphäre kann man auch mit Kissen, Decken, kleinen Wohnaccessoires, Bildern und Blumen ändern und den Jahreszeiten sowie der Stimmung anpassen. Ich bin immer wieder überrascht wie man mit all diesen Dingen, einen Raum total verändern kann. Bei größeren Möbeln ist meine erste Adresse DESIGNLICHTBLICK. Zwei Brüder, die Designmöbel und Leuchten sammeln, wenn nötig restaurieren und auf 5000 m2 verkaufen. Ein toller Ort, um zu stöbern, sich inspirieren zu lassen und nach etwas Besonderem fündig zu werden. Kissen bestelle ich leidenschaftlich gern bei H&M HOME! Mein Faible für Kissen bringt meinen Dekokasten bereits zum Platzen, ob ich sie jemals alle verwenden werde, ist allerdings fraglich. Kissen kann man aber nie genug haben! Tolle Onlineshops sind finde ich auch MAISONS DU MONDE, IMPRESSIONEN und FERM LIVING.

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Storagekorb von Hipkidz

5) Was ist dir wichtig beim Gestalten der Kinder-Zimmer? Worauf sollte man achten? Was sind deine Lieblingsshops für Kinderzimmer-Einrichtung und Accessoires?

Für mich sind Stauräume das Um-und-Auf jedes Kinderzimmers. In all den Jahren haben sich unzählige Spielzeuge (die meist durch „Zwangsbeglückungen“ riesig ausgefallen sind) angehäuft, die zwar pädagogisch extrem wertvoll sind, mein detailverliebtes Auge aber nicht so gerne herumstehen hat. Mit genügend Verstaumöglichkeiten ist das aber alles kein Thema und gut vereinbar. Vorrausschauend wollten wir zudem auch Betten und eine Sitzbank, die sie als Teenager auch noch cool finden. Die Farbe weiß wird niemals langweilig und passt sich meinen „Farbphasen“ dankbar an. Nachdem sich unsere Kinder ein Schlafzimmer teilen, wollte ich einen farblichen Kontrast zwischen den beiden Geschlechtern schaffen und für jeden einen persönlichen Bereich. So hat Nils seine Schlagzeug-, Gitarre-Ecke und Antonia ihren Schreibtisch und eine Puppenecke, alles vereint in einem Zimmer. Sollte ich wieder einmal eine neue Liebe zu einer Farbe haben, passen die Möbel trotz allem immer noch dazu. Nachdem unsere Kinder schon größer sind, finde ich es persönlich viel einfacher nette Accessoires zu finden. Zum Beispiel bei DEPOT, BUTLERS, MÖMAX und H&M HOME, die alle immer wieder tolle Accessoires haben.

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6) Dein Mann und dein Schwager führen den Familien-Malermeisterbetrieb HAUSNER & HAUSNER, indem du auch arbeitest und du bloggst auch noch auf deinem Blog MRS HAUSNER über Wandfarbe, Anstrich, Bodenbeläge, Raumausstattung etc. Wie kam es dazu?

Mein Mann hat jahrelang geraunzt, dass das Maler Handwerk und die gesamte Branche völlig unterschätzt werden. Für ihn als Geschäftsführer des Familienunternehmens, der immerhin in dritter Generation geführt wird, ganz unverständlich. „Wir agieren wie Kosmetiker, sind zugleich Image-Verbesserer und erhalten die Wertbeständigkeit (Fensteranstriche, denkmalgeschützte Fassaden etc.), wie kann das sein?“ , hörte ich ihn sooft sagen. Dieses angeschlagene Image möchte ich gerne in meinem Blog aufbessern und zugleich aufzeigen, dass Maler nicht nur die Wände streichen können. Es sind so viele Bereiche die wir abdecken, welche die Wenigsten vermuten. Beginnend mit Alternativen zu Fliesen, natürliche und zugleich moderne Böden bis hin zu Imitationen die allen Stilwünschen entsprechen und für jeden möglich geworden sind.

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Tapetentier „Pferd“ von Inke Heiland, Vogel-Kissen von Ikea, Haus-Kissen von Little Tresors, Moustache von Charlie & June

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Lichterkette von La Case de Cousin Paul

7) Was gibt es zum Beispiel punkto Wandfarbe im Kinderzimmer zu beachten?

Grundsätzlich ist die Wahl der Baumaterialien das Entscheidende. Man sollte auf Farben aus dem Fachhandel und nicht aus Baumärkten zugreifen. Diese Produkte entsprechen nicht nur sämtlichen Umweltauflagen, sondern sind zudem qualitativ und hochwertig zertifiziert, schadstofffrei und unbedenklich. Wenn man das Zimmer selber ausmalt, sollte man definitiv nicht bei den Farben sparen, denn man kann bei Billigprodukten nie sicher sein, ob sie tatsächlich unbedenklich sind. Schließlich wollen wir ja Lebensmittel auch nachhaltig und gesund für unsere Kinder und uns selbst kaufen. Bei der Farbwahl gilt als schön, was jedem Einzelnen gefällt! Meiner Meinung nach gibt es keine Farbe, die nicht in ein Kinderzimmer passt.

8) Hast du Tipps, Tricks und Trends für uns, was die Raumausstattung, Wandgestaltung etc betrifft? Was muss man im Moment haben, welche Farben sind „in“, welche Materialien sind im Trend?

Echte Trends wie in der Mode gibt es nicht. Es wäre auch nicht umsetzbar, sein Eigenheim jede Saison neu zu gestalten. Eine steigende Tendenz sehe ich bei der Gestaltung von Nassräumen. Waren diese früher eher versteckt, geheim und extrem steril gehalten, verwandeln sich diese nun in echte Wohnräume und wahre Wellness-Oasen. Stark im Kommen sind Linoleumböden (100% natürlich) sowie Epoxidharzböden ganz im Industrie-Style, minimalistisch und großzügig. Englische Traditionsfarben sind schon lange keine Seltenheit mehr und immer noch sehr gefragt. Nachhaltigkeit, die für uns wichtig ist, ist auch im Bauwesen nicht mehr wegzudenken.

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Stoffbild „Tiger“ von Minimel

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Sessel 3107 von Arne Jacobsen, Stoffkorb mit Tupfen von H&M, Korb von Ikea, Schreibtisch von Ikea

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Print „Giraffe“ von Minimel

9) Abseits von Wohnen und Einrichtung, was ist dir in der Mode wichtig, wie kleidest du dich, wo kaufst du für dich und die Kinder ein? Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Meinen Stil würde ich als sportlich, praktisch aber modisch beschreiben. Ich bin viel mit meinen Kindern unterwegs, auf Baustellen, im Büro, bei Kundenterminen, mache Erledigungen für den Haushalt und bin natürlich auch mit Hermann, unser Hund, unterwegs. Der Tag ist vollgepackt mit den unterschiedlichsten Terminen, da finde ich keine Zeit, mich 5x am Tag umzuziehen. Daher muss meine Kleidung einfach praktisch aber dennoch chic sein. Die Zeiten, als ich noch 12 Stunden am Tag in Highheels herumgelaufen bin, sind lange vorbei. Jetzt bevorzuge ich Sneakers und Flats, die nicht nur alltagstauglich, sondern auch fesch sein können. Wie jede Frau stehe auch ich auf Designerkleidung, die ich gerne in Wien in der Boutique WEISS oder bei INKED shoppe, und kombiniere sie mit Kleidung großer Handelsketten, am liebsten von ZARA und MANGO. Für die Kinder werde ich meist bei Zara fündig. Zum Glück trägt Antonia Montag  bis Freitag Schuluniform. Somit beschränken sich die Kleidungsdiskussionen aufs Wochenende. Nils ist easy und trägt noch, was ich ihm herrichte.

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10) Zu guter Letzt, Hermann! So ein cooler Hund, gutmütig und riesengroß wie ein Kalb. Warum gerade er?

Letztes Jahr starb unser alter Hund mit 12 Jahren. Ich wusste, dass es schlimm werden würde. Dass er aber so ein großes Loch in unsere Familie reißt, war mir nicht bewusst. Ohne Hund wollten wir nicht bleiben. Da es keine Rasse sein sollte, die vergleichbar mit ihm war, wählten wir Hermann, einen irischen Wolfshund. Es ist die größte Hunderasse der Welt, die man nicht umsonst auch „sanfte Riesen“ nennt. Obwohl er seinem Namen alle Ehre macht, bewacht er seine Familie bedingungslos. Das Spazierengehen mit ihm ist immer von vielen „Ahhhs“ und „Ohhhhhs“ begleitet. Die Ponys im Stall hat er bereits vor Monaten an Größe überholt, obwohl er doch viel lieber ein kleiner Schoßhund wäre.

Liebe Nici, Danke für das Gespräch und Alles Gute für alle deine Vorhaben!

Interview + Fotos: Isabelle Flandorfer/ Mother’s Finest

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4 KOMMENTARE
  • Anonymous
    September 22, 2015

    Ich bin von Deinem
    Blog restlos begeistert. Jeden einzelnen Bericht finde ich großartig! Zu dem Interview mit Nici habe ich eine Frage bzw würde mich besonders interessieren, woher ich das „the zoo“ Regal bekomme. Weißt Du das zufällig!!

    Also bitte so weitermachen.
    Lg Johanna

    • Isabelle
      September 22, 2015

      Danke Johanna, das freut mich sehr! Soviel ich weiß hat Nici das Zoo-Regal nach einer Inspiration von Pinterest selbstgebastelt. Ich finde es auch sehr cool! Liebe Grüße, Isabelle

  • Anonym
    September 23, 2015

    Hallo!

    Ich finde diesen Beitrag sehr toll und interessant!

    Mich würde interessieren ob die Stehlampe von IKEA noch aktuell ist oder nicht? Diese gefällt mir besonders gut für Kinde!

    Vielen Dank!

    Liebe Grüße!

    • Isabelle
      September 24, 2015

      Ich habe sie online bei Ikea leider nicht gefunden, ich werde mich aber noch weiter erkundigen. Liebe Grüße, Isabelle