Valerie trägt… LÜELÜTT, ein deutsches Label, das ich über wunderschöne Tücher auf Instagram entdeckt habe. Cordula’s sympatisches Instagram-Profil und die tollen Stücke, die sie entwirft und fertigt, haben mich begeistert und ich freue mich, wenn es euch auch gefällt. Mehr zu LÜELÜTT lest ihr im Interview mit Cordula:
1) Liebe Cordula, über Instagram habe ich dein tolles Label LÜELÜTT kennengelernt und war sofort begeistert! Ich freue mich, dich heute auf meinem Blog zeigen zu dürfen. Bitte stell dich und LÜELLÜTT kurz vor?
LÜELÜTT, das bin ich, Cordula, Mum of 3, schon immer kreativ, schon immer orientiert an Trends und modebegeistert. Ich liebe alles Schöne und die Natur. LÜELÜTT orientiert sich an aktuellen Trends, aber es gibt auch viele Basic Pieces. LÜELÜTT soll vorallem immer bequem sein. LÜELÜTT soll getragen und werden und nicht im Schrank schön aussehen. LÜELÜTT wächst oft mit. LÜELÜTT soll Kindern und Eltern gefallen. LÜELÜTT ist kostbar, weil aus hochwertigen Materialien gearbeitet. LÜELÜTT is made in Taunus.
2) Wie kamst du auf den außergewöhnlichen Namen LÜELÜTT?
Ich liebe es, mich immer wieder selbst neu zu erfinden, und so wurde LÜELÜTT ins Leben gerufen. Der Name rührt aus einem hübschen Kinderlied, das die Waldorf-Kinder gerne beim Laternenumzug singen. Da gibt es einen Wicht, der ist Lüelütt und heißt Hans-Jochen-Winzelpütt. Dieses kleine Wort blieb mir wochenlang im Ohr und so musste ich es als Namen für mein Mini-Business nehmen.
3) Wie kamst du zur Mode? Hast du immer schon gerne entworfen und genäht?
Nach der Geburt unserer Tochter 2009 habe ich die uralte Nähmaschine meiner Tante aus dem Keller gekramt und mir vor genommen, ein paar meiner eigenen Ideen selbst umzusetzen. Bis dahin war ich abhängig von lieben Menschen auf kreativen Netzwerken, die mir viele Sonderwünsche erfüllten. Nähen konnte ich nicht, und die ersten Projekte waren miserabel. Deshalb nahm ich über zwei Jahre an einem Nähkurs bei einer Schneidermeisterin teil und lernte das Handwerk gut kennen. Zunächst stattete ich meine Kinder (mein Sohn war knapp 4 Jahre und meine erste Tochter gerade geboren) mit Selbstgenähtem aus und da ich immer wieder auf die Klamotten meiner Kinder angesprochen wurde, nähte ich im kleinen Kreis für Freundinnen und Bekannte erste Stücke. Als die Nachfrage weiter stieg, probierte ich mich zunächst unter dem Namen „PUCK & PUCKIS“ aus und ziemlich schnell landeten Accessoires wie Tücher, Beanies und Kleidungsstücke in angesagten Kinderbekleidungsläden in Bad Homburg und Frankfurt. Nach und nach entwickelte ich meinen eigenen Stil und wurde sicherer, was Schnittführung und Farben anbelangt. Zudem ist es mir ein Bedürfnis, mich nur mit Stoffen und Materialien zu umgeben, die sich gut und wertig anfühlen und von denen ich weiß, woher sie kommen und wie sie produziert werden. So war es für mich keine Frage, dass ich ausschließlich Bio-Stoffe verarbeite (nach GOTS Richtlinien produziert), denn der Gedanke der Nachhaltigkeit und ein „grüner“ Lifestyle liegen mir sehr am Herzen.
4) Vom Selbstnähen bis zum eigenen Onlineshop ist es dann aber auch noch ein guter Weg. Wie hast du ihn bestritten und gewagt, das alles neben deinen 3 Kindern?
Unser drittes Kind kam 2014 zur Welt und Boom! bekam ich in meinem Kopf einen kreativen Overload, sodass es nur noch eine Frage der Zeit war, dass ich vor einigen Wochen meinen Webshop eröffnete und dort endlich all das zeigen kann, was ich mir erarbeitet habe.
5) Wo findest du deine Inspiration?
Die Inspiration für die meisten Schnitte nehme ich aus dem Alltäglichen. Da es mir sehr wichtig ist, dass die Kinder weder in ihrer Bewegungsfreiheit gestört werden, noch etwas tragen, das zwickt oder kratzt, verwende ich so einfache Schnitte wie nur möglich. Ich verzichte auf Reißverschlüsse, Krägen oder feste Gummis. Windelkinder bekommen einen hohen Bund an die Hosen, damit das Bäuchlein nicht rausguckt und die Nieren immer schön warm sind. Größere Mädchen tragen Tunika in Blusen-Optik, die für die Kinder einfach anzuziehen ist, es braucht keine Knöpfe oder Ähnliches. Ich bevorzuge weiche, geschmeidige Materialien, meistens Jersey, Sweat- und Nicki-Stoffe.
6) Als Schal und Tuch-Liebhaberin, sowohl für mich als auch für Valerie gefallen mir deine Tücher im Quadrat besonders gut. Wie werden sie gefertigt?
Für die Tücher im Quadrat färbe ich GOTS zertifizierte Baumwolle mit ökologisch unbedenklichen Farben. Es gibt zwei verschiedene Styles: DipDye Ecken, d.h. zwei gegenüberliegende Ecken der Tücher sehen aus, als wären sie in hellere Farbe getunkt, und Doubleface. Diese Tücher haben zwei Seiten bzw. Farben. Wie genau ich diese Effekte hin bekomme, verrate ich aber nicht :-)
7) Hast du Hilfe beim Nähen oder machst du alles alleine?
Für besonders anstrengende Zeiten zum Beispiel bevor ich eine neue Kollektion präsentiere oder vor Weihnachten und Ostern, habe ich schon die Dienste einer Näherin in Anspruch genommen. Das meiste mache ich aber nach wie vor alleine, obwohl das nicht ganz richtig ist, denn ich werde von der gesamten Familie tatkräftig unterstützt. Mein Mann versorgt zB samstags die Kinder, während ich im Atelier arbeite. Unter der Woche kommt bei Bedarf die Omi und hütet mein kleinstes Kind, sodass ich ein paar Stunden für LÜELÜTT arbeiten kann. Sogar die Nachbarin packt hin und wieder mit an. Sie hat schon für einige Teile das Finish gemacht. Über so viel Unterstützung bin ich sehr dankbar, denn ohne diese lieben Menschen wäre ich wirklich manchmal aufgeschmissen.
8) Wie geht es dir bei der Vereinbarkeit von Job und Familie?
Unser Alltag ist durch mein Business für die gesamte fünfköpfige Familie (plus Hund und zwei Kaninchen) manchmal eine echte Herausforderung. Chaos heißt das Leitwort und ich benötige unheimlich viel Energie, um alles am Laufen zu halten, wenn auch manchmal sehr holprig. Doch ich liebe meinen kleinen Job. Kreativ sein heißt für mich: Abschalten, anhalten, Ruhe im Kopf und natürlich weiterkommen. Ich verliere mich in Farben, Formen und Materialien und kann das Ergebnis meiner Arbeit in den Händen halten! Darauf würde ich niemals verzichten wollen. Und wenn ich positives Feedback und Anerkennung für meine Arbeit bekomme, dann tut das fast genauso gut, wie wenn meine Kinder mich selig anlächeln, nachdem sie mir ein Stückchen Schokolade abgeschwatzt haben – aber nur fast! :-)
Liebe Cordula, ich wünsche dir Alles Gute für Lüelütt und weiterhin viel Spaß damit!
Valerie trägt eine superweiche Nicki-Stoff Hose, das Wende-Shirt „Karllotta“, das Tunikakleid „Federnspiel“ und eine kuschelige Gilet-Weste. Die gesamte Kollektion umfasst außerdem noch Moccassins, Hauben, Röcke und Tücher mit Beißring sowie entzückende Traumfänger, gefertigt von der Designerin Minalulu (auf Instagram @minalulu), die aus Näh-Resten der Tücher im Quadrat kleine Kunstwerke entwirft und mit Papier, Federn und Schmucksteinen verziert. Für Cordula ein tolles Beispiel, was über Instagram alles möglich ist! Hier wurde aus einer kreativen Idee auf einer virtuellen Plattform schlussendlich ein handfestes, echtes Produkt!
Fotos: Mother’s Finest/Isabelle Flandorfer
Kati
Oktober 1, 2015Welche Hose trägt Valerie auf den Fotos? Finde sie nicht im shop. Herzlichen Dank!
Isabelle
Oktober 1, 2015Liebe Kati, das ist die Sarouelhose Zweigenreigen oder Dreiecken. In der Ausführung wie Valerie sie trägt, aus Nicki-Stoff sehe ich sie auch nicht. Ich werde mich bei Cordula erkundigen. Liebe Grüße
Isabelle
Oktober 3, 2015Cordula von Lüelütt hat mir geschrieben: Das Modell gibt es schon – ich habe es nur noch nicht „on“.
Es gibt die Hose mit lila Eingriffstaschen oder mit aqua Eingriffstaschen für Jungs. Sie kostet 39 Euro in den Grössen 62-74, danach 45 Euro bis Größe 92.
Die Hose ist aus kuscheligem Bio NIcki (GOTS zertifiziert) gearbeitet. Lieferzeit 7-10 Tage nach Geldeingang.