Sinnkraft – Psychologische Beratung und Coaching

Manu Christl ist psychologische Beraterin SINNKRAFT, spezialisiert auf Frauenthemen, sie begleitet ausschliesslich Frauen in Problem- und Entscheidungssituationen. Ihre Beratung berührt dabei alle Lebensbereiche. Außerdem ist sie Mama einer Patchwork-Familie mit 5 Kindern. Ihr Mann und sie haben drei gemeinsame Kinder, eines hat jeder in die Ehe mitgebracht. Manu hat also großen Einblick in all die Themen rundum Partnerschaft, Familienleben, Berufsleben etc.

Ich habe mit ihr über ihre Arbeit, ihr Mama-Leben und wie sie es schafft, alles unter einen Hut zu bringen gesprochen.

Liebe Manu, du coachst Frauen in unterschiedlichen Lebenslagen. Wir sollen heutzutage Wunderwuzzi, Geliebte, Supermom, etc sein und obendrein auch noch im Business erfolgreich. Ich merke es selbst bei mir, wie es mich oft einfach richtig schleudert, wenn ich versuche, dem allen gerecht zu werde. Ich merke es auch im Freundeskreis, es ist DAS Thema  – wie schaffe ich‘s, wie bekomme ich alles auf die Reihe. Wie positioniere ich mich, wo kann ich was abgeben? Und wie kann ich mir meine 100 Prozent, die ich zur Verfügung habe gut einteilen, so dass sie gut verteilt sind?

Wir haben einen sehr, sehr hohen Anspruch an uns. Ich habe natürlich auch nicht DIE Lösung, wie du auf 300% kommen kannst. Was man ja auch gar nicht soll! Ich arbeite mit meinen Klientinnen daran, die eigenen Ansprüche zu hinterfragen, auch die Ansprüche, die von außen an sie gestellt werden. Oft hat das sehr viel mit dem eigenen Selbstwert zu tun, denn der Wunsch alles zu schaffen, hat ja auch oft eine Funktion.

Warum bin ich denn so eine Getriebene? Einen großer Einfluss hat das Gesellschaftsbild. Da liegt oft der Kern der Sache begraben.

Ich habe vor kurzem ein Interview gelesen, in dem eine Feministin gesagt hat, dass die Mütter, die Frauen und Mädchen, die soviel kostenlose Arbeit leisten, eigentlich der Grundstein des Kapitalismus sind. Nie hätte dieser so wachsen können, hätte es nicht diese Freiwilligen gegeben, die das unterstützt hätten. Pflege, Kinderbetreuung, und das was jetzt als Mental Load in aller Munde ist, gab es ja schon immer, und es ist nach wie vor Frauensache. Und wir Frauen haben es angelernt bekommen, uns dafür zuständig zu fühlen.

Ich sehe das hin und wieder bei Frauen, dass sie schlecht etwas aus der Hand geben können. Wenn der Mann das Kind nicht ins Bett bringen kann, und Mama alles selbst machen muss.

Manche Frauen haben ein Thema, wenn der Job wegfällt und die Mutterrolle bleibt. Da ist zu Beginn wahnsinnig viel Euphorie. Wenn die Euphorie dann nachlässt und der Alltag kommt, merkt man, das ist ganz schön anstrengend und obendrein bekommt man keinen Dank dafür. Die Mutterrolle ist dann die einzige Identifikation und daraus entwickelt sich das getrieben sein.

Ich möchte dann alles perfekt machen, wenn ich vermeintlich „nur“ das mache. Und das muss dann auch supertoll sein, denn vielleicht kommt dann ja die Anerkennung von außen. Das beginnt beim Aufräumen der Wohnung, den Kursen der Kinder, dann stell ich vielleicht noch meine Fotos auf Social Media und zeige wie „großartig“ ich bin.

Das ist ja auch ein zusätzlicher Druck, der da noch aufgelegt wird, vor allem für junge Mütter, die noch nicht so eine Reife haben.

Ich glaube, dass wenn sich dann der Mann einbringen will, die Mutter aber ihr Ding so macht wie sie‘s haben will, Frauen die Männer auch ganz oft nicht lassen. Und ganz ehrlich sind an der Situation, wie sie sich uns heute darstellt nicht nur die Männer schuld. Wir haben ja auch alle mitgemacht. Der Feminismus wächst sehr langsam und die Veränderungen sind schleppend. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein Problem, wie heisst der Spruch „Du sollst arbeiten als hättest du keine Kinder, und aber wenn die Kinder da sind, als hättest du keinen Job“

Wofür entscheide ich mich dann? Da kommt man so schnell in dieses Hamsterrad, dass ich alles machen muss. Will ich keine Kinder muss ich mich dafür rechtfertigen, mach ich Karriere, warum nur Karriere, warum möchtest du keine Kinder, bekomm ich Kinder und gehe dann arbeiten, muss ich mir vorhalten lassen, dass ich nicht zu Hause bleibe – was man macht ist falsch.

Beides, Job und Familie unter einen Hut zu bringen ist sehr schwierig, Und die Einflüsse von außen, was will ich, wie wirke ich, was ist lebbar. Wir haben viele Möglichkeiten, können aber nicht alle voll ausschöpfen. Vor allem nicht ohne die Männer in die Pflicht zu nehmen, die dann auch mal karrieremäßig zurücksteigen müssen.

Da sind wir wieder bei der Einkommensschere, wenn Männer soviel mehr verdienen als wir. Wie sieht das bei euch zu Hause aus?

Wir sind eine klassische Patchworkfamilie, haben insgesamt fünf Kinder, jeder hat ein Kind mitgebracht und wir haben noch drei Kinder zusammenbekommen. Von den dreien ist die Älteste 6 Jahre alt, die Mittlere 4 und der kleinste ist 20 Monate.

Mein Mann verdient ungleich mehr als ich, obwohl ich eine guten Job habe. Das wäre nie gegangen, dass er zuhause bleibt. Es wäre wirtschaftlich gar nicht möglich gewesen, es sich anders aufzuteilen. Und ich glaube so geht es vielen Frauen. Dabei habe ich noch das Glück, dass mein Mann „alles kann“, Windeln wechseln, Medizin verabreichen, er kann alles was ich auch kann.

Wie war dein persönlicher und beruflicher Werdegang?

Im Ursprungsberuf komme ich aus dem Personalwesen, ich bin schon sei 20 Jahren. Ich habe einen guten Einblick. Frauen die da sitzen und meinen „naja, beim Gehalt da würde ich schon mit mir reden lassen“ bevor du noch gesagt hast, es ist zu viel was sie verlangt.

Ein großer Punkt, wissen was man wert ist und auch den Preis dafür zu verlangen. Damit tun sich viele Frauen schwer!

Das haben wir nicht gelernt. Ich war jetzt dreimal in Karenz, bin immer noch in Karenz und habe nebenher für mein Unternehmen geringfügig gearbeitet von zu Hause, weil ich sehr viel konzeptionell arbeiten kann, das geht halt auch nicht überall.

Ich habe Karenzmanagement betreut bei uns im Unternehmen, in all diesen Themen hab ich mir irgendwann gedacht, das gibt’s ja nicht. Mein Ziel ist es irgendwann als Psychotherapeutin zu arbeiten, ich habe einen Teil der Psychotherapie Ausbildung gemacht, wollte sie beenden, dann kam noch mein Sohn, der Jüngste dazu. Dann hab ich abgebrochen.

Nach vielen Ausbildungen, und Praktika im psychosozialen Bereich, hab ich erfahren, dass es eine Anrechnungsmöglichkeit für den Lebens- und Sozialberater gibt, und habe mir gedacht, dass das eigentlich ein super Zwischenschritt ist. Im September 2019 habe ich dann Sinnkraft gegründet.

Wie arbeitest du mit deinen Müttern?

Woran ich mit meinen Klientinnen arbeite ist, ihres zu definieren – was will ich wirklich, was ist für mich wichtig. Und wenn es für die Frau wichtig ist, bei ihren Kindern zu sein, und auf die Karriere zu verzichten, dann ist das ihr Weg und dann versuche ich zu helfen, damit gut zurecht zu kommen.

Ich denke das ist auch die einzige Möglichkeit wie man‘s hinkriegen kann, seinen eigenen Weg zu finden. Das Selbstbewusstsein zu haben, zu sagen, das ist mein Weg, dazu steh ich, egal was rundherum passiert. Wer hat denn das Recht das zu bewerten? Und da dann einen guten Weg zu finden, die Dinge zu vereinbaren, die du auch vereinbaren willst. Es ist mir ein großes Anliegen, da etwas zu ändern.

Was sind die Themen mit denen Frauen zu dir kommen?

Es kommen sehr viele Mütter zu mir, weil ich glaube als Mutter viel Erfahrung mitbringen kann. Ich war selbst Alleinerzieherin, habe eine Patchworkfamilie gegründet und eine Großfamilie gegründet. Ich habe große Kinder und kleine Kinder.

Ich war sehr jung schon Mutter. Meine älteste Tochter ist 22. Ich decke somit viel im Mutterthema ab. Was du selbst an Lebenserfahrung mitbringst, macht dich einfach authentisch.  Die Themen gehen von Vereinbarkeit, Beziehungsarbeit, Aufteilung, ich bin unzufrieden kann es aber nicht ansprechen, wie kann ich das verändern, etc.

Viele Frauen haben ein Problem damit, ihre Bedürfnisse zu kennen und in weiterer Folge auch damit, diese dann klar auszudrücken.

Kristallisieren sich die Themen erst im Gespräch heraus oder können viele Frauen schon genau benennen, wo der Hund begraben liegt?

Ganz unterschiedlich. Die einen kommen und sagen ganz klar: ich habe folgendes Problem und das will ich gelöst haben. Im Gespräch kommen dann meist auch noch die dahinterliegenden Themen zum Vorschein und oft braucht es dann schon mehrere Sitzungen. Mit 1-2 Mal Kommen ist es oft nicht erledigt. 50% Prozent der Frauen haben ein diffuses Gefühl à la mir geht’s nicht gut.

Wie geht’s dir mit dem Thema alles unter einen Hut zu bringen? Wie schaffst du es, dass es dir nicht zu viel wird? Was sind deine Tricks?

Zuerst einmal mache ich mit Sinnkraft etwas was mich zutiefst erfüllt und glücklich macht. Das entspricht so mir, und das macht viel aus! Momentan mache ich 10-12 Stunden pro Woche, mehr geht sich nicht aus und mehr möchte ich auch nicht machen. Mein geringfügiger Job sind 4 Wochenstunden, den kann ich auch am Abend erledigen. Ich bin bei der AUA in der Personalentwicklung tätig. Meine Kinder fordern natürlich schon noch sehr viel. Heuer haben wir wieder ein Schulkind, sie hat im September mit der Schule begonnen. Das hat natürlich auch im gesamten System etwas verändert.

Wie schaff ich‘s? Ich mach‘s halt! Wenn ich merke es wird mir zu viel und zu schnell, sage ich auch ganz bewusst Stopp! Da bin ich auch diszipliniert genug zu sagen, ich brauche ein Pause. Und dann nehme ich mir die auch, im wildesten Kindergeschrei. Dann setze ich mich hin und schaue, was gibt es wirklich zu tun. Man kann so viele Dinge streichen und das tun wir oft nicht. Ich bin sehr gut in der Prioritätensetzung.

Wann brauchst du so eine Pause, wann wird es dir zuviel und wie sieht so eine Pause dann aus?

Wenn ich mit den Kindern ungeduldig werde, versuche ich mit ihnen zur Ruhe zu kommen. Versuche sie mit einem Spiel zu beschäftigen, oder wir lesen ein Buch, das funktioniert bei uns sehr gut. Wenn ich es nur für mich brauche, setze ich mich mit einer Tasse Tee hin, nasche etwas oder esse was besonders Gutes! Da reichen oft auch 10 Minuten.

Viele haben die Vorstellung für eine Auszeit muss ich in Yoga gehen oder was ganz Spezielles machen, aber das muss nicht immer so groß sein. Wenn man das regelmäßig macht und sich diese 10 Minuten bewusst nimmt, dann reicht das.

So quasi ein kleines Ritual des Runterkommens einrichten.

Ganz genau! Einfach ganz bewusst die Pausetaste drücken.

Wie können wir unsere Prioritäten richtig setzen?

Schauen, was kann man auslagern. Muss ich immer selbst mein Kind wohin bringen, kann das mal die Oma oder eine Freundin machen, oder wer auch immer. Diesen Druck, die Kinder brauchen nur mich, loslassen. Ja die Kinder brauchen dich, aber nicht NUR dich! Es gibt diesen Spruch, wie viele Leute braucht es ein Kind großzuziehen, ein ganzes Dorf. Und ich finde das ganz wunderbar!

Ich komme ursprünglich aus der Steiermark und bin mit 23 als alleinerziehende Mutter mit meiner Babytochter, die 1 Jahr alt war, nach Wien gezogen. Ich habe Vollzeit arbeiten müssen, weil es finanziell nicht anders gegangen wäre und da habe ich mir ein Dorf geschaffen. Ich bin ein offener Mensch und habe leicht Kontakte schließen können. Und hatte obendrein noch das Glück, dass ich ein unfassbares liebenswertes, freundliches Kind hatte, das wahnsinnig gern auch ausgeborgt wurde von anderen Einzelkindereltern.

So habe ich mir ein Netzwerk aufgebaut, ich hatte gar nicht die Möglichkeit, zu denken, nur ich muss das jetzt mit ihr machen. Das gab‘s einfach nicht, und deshalb habe ich das auch jetzt nicht übernommen.

Man fühlt sich gerade als frischgebackene Mutter sehr alleine, da ist es sicher toll, wenn man Gruppen findet in denen man sich austauschen kann. Ich kann mich noch erinnern, wie ich mir beim ersten Kind leid getan habe, als ich Nächte lang nicht schlafen konnte und stillend in der Finsternis saß. Und gerade als alleinerziehende Mutter ist es natürlich doppelt schwer, wenn niemand da ist, der dir zur Seite steht.

Gruppen zu finden, in denen man sich austauschen kann, sind sicherlich toll, doch ich habe manchmal den Eindruck, dass Frauen da manchmal auch vermittelt wird, was sie alles sein müssen.

Ich hatte vorkurzem eine junge Mutter da, die ganz verstört war, weil ihr in einer Gruppe soviel eingeredet wurde. Von auf jeden Fall stillen bis auf keinen Fall Flascherl geben, auf jeden Fall Stoffwindeln der Umwelt zuliebe, und sie meinte nur, das schaffe ich nicht!

Dann muss man eben eine Alternative suchen, es gibt auch umweltfreundliche Windeln. Sie hat dann mit Baby Lead Weaning begonnen und war überhaupt nicht glücklich damit, das Kind wollte es gar nicht. Ich hab dann gesagt, gib ihm bitte Brei! Es gibt immer wieder so wilden Dogmen, wie du es richtig machen sollst.

Man kann nicht alles richtig machen, und was ist schon richtig! Wer sagt was der richtige Weg ist? Man muss seinen eigenen Weg finden, denk ich mir immer. Was ist für mich möglich, was schaffe ich nicht, was ist mir zu viel. Das ist natürlich nicht leicht, wenn man jung ist und soviel von außen auf dich einwirkt.

Wenn ich eine Gruppe für junge Mütter machen würde, würde ich mit ihnen das Bauchgefühl trainieren! Durch diese unfassbaren Einflüsse, denen wir ausgesetzt sind, kommt dieses Gefühl für mich selbst abhanden, dieses Urvertrauen wird abtrainiert. Und was für Mutter A das richtige ist, ist für Mutter B und deren Kind völlig falsch. Sich ständig etwas abschauen und gar nicht mehr das Gefühl dafür haben, was ist eigentlich das Richtige für mich.

Und das gilt nicht nur für die Mutterrolle sondern für Frauen per se. Wir haben so viele Einflüssen, dass wir unser Gefühl zu uns selbst, zu unseren inneren Bedürfnissen und Wünschen verlieren. Und wenn ich den Kontakt zu mir selbst verliere, dann geht’s mir schlecht. Und das ist ein Zustand, den man oft nicht benennen kann.

Wir Frauen machen uns leider oft selbst das Leben schwer. Bei allem Frauenzusammenhalt der gepredigt wird, stehen wir uns oft selbst im Weg, beurteilen und verurteilen uns gegenseitig. Wie erlebst du das?

Ganz genauso! Ich bin als Selbstständige in ein anderes Berufsleben eingestiegen. Ich kenne Konkurrenz aus dem Angestelltenverhältnis. Aber ich finde es auch interessant zu sehen, jetzt wo ich das hier mache. Ich bin natürlich eine Coachin unter Tausenden in Wien. Und dann gibt es die, die sagen, Komm wir vernetzen uns, lass uns was gemeinsam machen und dann gibt’s tatsächlich auch Neider, was mir völlig unerklärlich und fremd ist.

Man versteht es ja auch oft nicht auf Anhieb, wenn man selbst nicht so denkt und ist richtig Baff.

Ich habe ganz lustige, oder besser gar nicht so lustige Nachrichten bekommen, an denen ich mich gestoßen habe, weil sie so fordernd waren. „Wieso bist du erfolgreicher als ich, in so kurzer Zeit und ich nicht? Ich mach eigentlich das gleiche wie du“ Da muss man ehrlicherweise sagen, da sind Männer professioneller unterwegs. Und das liegt wahrscheinlich schon an unserer ausgeprägten emotionaleren Seite, das wir da überhaupt so reagieren.

Ich denke Männer sind oft professioneller, wenn es um Zusammenarbeit und das sich vernetzen geht.

Da müssen Frauen noch besser werden, im netzwerken und zusammenarbeiten. Aber das ist ja zum Glück im Kommen und es gibt immer mehr Netzwerke. Viele berufliche Netzwerke werden größer. Oft habe ich es so erlebt, dass in Frauennetzwerken alles vermischt wird, berufliches genauso wie privat. Ich finde es einfacher, wenn man das trennt. Aber grundsätzlich sind wir auf einem guten Weg!

Mein Großer hat jetzt maturiert, aber ich merke schon wie sehr sie mich auch die Großen brauchen und noch lange nicht aus dem Gröbsten draußen sind, wie manche meinen. Es kommen so viele Überlegungen dazu, ganz andere Themen, sie brauchen dich, aber auf der anderen Seite wollen sie dich natürlich nicht mehr dauernd dabei haben. Dieser Mittelweg zwischen, sie selbstständig werden lassen und noch drauf schauen, ist für mich nicht leicht. Das ist bei einer 6jährigen noch so überschaubar und einfach. Wie empfindest du das?

Die Themen sind andere. Ich bin so froh, dass ich mit meiner ältesten Tochter so eine gute Beziehung habe , dass sie dann zu mir kommt. Meine Tochter und ich haben durch meine Alleinerzieherzeit eine sehr intensive Bindung, im Guten wie im Anstrengenden. Sie ist seit drei Jahren ausgezogen, studiert. Wir hören uns mehrmals die Woche, aber das muss man schon aushalten, dass sie weg sind.

Und ich glaube das ist das einzige was man machen kann, im Gespräch bleiben. Den Kindern nicht komplett auf die Nerven gehen, damit sie das Gefühl haben, wenn‘s etwas gibt können sie kommen. Das gilt sicher bis weit ins Erwachsenenalter, auch wenn sie dann selbst Kinder bekommen.

Es hört nicht auf! ;-) Kommen auch Mütter zu dir, die lange Jahre Vollzeitmamas waren und dann ziehen die Kinder aus und es entsteht ein großes Loch?

Bis jetzt hatte ich keine Klientin, aber ich kenne es aus dem Bekanntenkreis. Wenn du da dein ganzes Herzblut reingesteckt hast, zurückgesteckt hast, auch für die Karriere des Mannes, weil es wirtschaftlich sinnvoll ist, dann stehst du plötzlich da. Es gibt dann, wenn man sich die Zahlen anschaut, ganz viele, die gründen und sich selbstständig machen. Es gibt ja viel mehr Einzelunternehmerinnen, die gründen als Männer. Und das sind ganz oft Frauen, die in der Kinderzeit oder danach gefunden haben, jetzt muss sich was ändern.

Wenn wir Kinder haben, kommen wir ganz extrem in Kontakt mit uns, dadurch tut sich sehr viel und wir wollen uns verändern. Auch diese Sinnsuche, daher kommt auch wieder der Name von dem was ich tue. Die Kraft im Sinn suchen – Sinnkraft. Durch den Sinn diese Kraft finden. Das fand ich spannend! Das macht das Leben auch glücklich. Das macht schon sehr viel vom Glück aus.

Die Kraft aus sich selbst schöpfen, nicht vom Partner permanent einfordern oder das Glück von den Kindern abhängig machen, ist wichtig.

Da kann man mit Sinn sehr viel machen, wenn du für dich und dein Business einen Sinn findest, der für dich stimmig ist, dann kannst du daraus wahnsinnig viel Zufriedenheit schöpfen.

Ich glaube das ist es, diese Zufriedenheit in sich zu finden macht sehr froh und das Leben sehr viel leichter.

Danke Manu für das interessante Gespräch!

Manu Christl SinnKraft www.sinnkraft.com

Categories: Interviews,Mama

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